Zum sechsten Mal hat das gfs.bern für die Informationsgruppe Erfrischungsgetränke eine repräsentative Umfrage zu Ernährungs- und Gesundheitsfragen erhoben. 75 Prozent der befragten Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sind demnach überzeugt, dass eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel keinen Einfluss auf deren Konsum hat. Erste Anzeichen deuten zudem darauf hin, dass das Interesse an Ernährungs- und Gesundheitsfragen künftig abnehmen könnte. Zwar interessiere sich mit 77 Prozent seit Jahren eine relativ stabile Mehrheit der Bevölkerung hierzulande für die Themen Ernährung und Bewegung. Allerdings wächst auch die Gruppe der «Nicht-Interessierten» langsam aber stetig an. Zum Vergleich: Innerhalb der letzten sechs Jahre verdoppelte sich der Anteil dieser Gruppe laut dem gfs.bern von 14 auf 23 Prozent.
Zucker in Erfrischungsgetränken
Ein Beispiel dafür liefert die Beobachtung der Zuckerdiskussion in Erfrischungsgetränken. Bereits von 2005 bis 2015 hat die Getränkebranche den Zuckeranteil in ihren bestehenden Produkten um 13 Prozent reduziert. Bis 2020 ist nochmals eine Reduktion von sieben Prozent Prozent geplant. Etwas mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten (53 Prozent) habe von diesen Bemühungen auf Basis einer gestützten Fragestellung schon gehört oder gelesen.
«Unbestritten, die 53 Prozent sind noch nicht zufriedenstellend», gibt sich Matthias Schneider, Vizepräsident der IG Erfrischungsgetränke, selbstkritisch. «Wir müssen unser Engagement und unsere Bemühungen in Sachen freiwilliger Zuckerreduktion noch mehr nach aussen tragen.» Nach wie vor gelte jedoch die Eigenverantwortung als zentraler Wert, wenn es um die Themen Ernährung und Bewegung geht.
Erfrischungsgetränke: beliebter als man denkt
Ein paar spannende Fakten zum Konsum von Erfrischungsgetränken leitet das gfs.bern auch gegen Schluss des Berichts auf.
Demnach werden in der Schweiz verkauften Erfrischungsgetränke — auch diejenigen von internationalen Marken — grossmehrheitlich auch in der Schweiz produziert. Der Pro-Kopf-Konsum von Erfrischungsgetränken beträgt in der Schweiz pro Jahr 68 Liter. Der Konsum von Erfrischungsgetränken macht aber mit drei Prozent nur einen kleinen Teil der täglichen Kalorienzufuhr der Europäer aus. Wichtig jedoch: Die Tätigkeit der Erfrischungsgetränkeproduzenten und Mineralwasserabfüller schafft in der Schweiz direkt und indirekt rund 20 000 Arbeitsplätze.