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Erfrischungsgetränke in der Schweiz beliebter als man denkt

Erfrischungsgetränke: beliebter als man denkt
Schweizerinnen und Schweizer diskutieren gerne über Gesundheits- und Ernährungsfragen. Allerdings nicht mehr so oft und intensiv, wie das in der jüngeren Vergangenheit der Fall war.
Pixabay

Die Einführung einer Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel, lehnt die Mehrheit der Stimmberechtigten in der Schweiz laut einer Umfrage weiterhin ab.

Zum sechsten Mal hat das gfs.bern für die Informationsgruppe Erfrischungsgetränke eine repräsentative Umfrage zu Ernährungs- und Gesundheitsfragen erhoben. 75 Prozent der befragten Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sind demnach überzeugt, dass eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel keinen Einfluss auf deren Konsum hat. Erste Anzeichen deuten zudem darauf hin, dass das Interesse an Ernährungs- und Gesundheitsfragen künftig abnehmen könnte. Zwar inter­essiere sich mit 77 Prozent seit Jahren eine rel­a­tiv sta­bile Mehrheit der Bevölkerung hierzu­lande für die The­men Ernährung und Bewe­gung. Allerd­ings wächst auch die Gruppe der «Nicht-Inter­essierten» langsam aber stetig an. Zum Vergleich: Inner­halb der let­zten sechs Jahre ver­dop­pelte sich der Anteil dieser Gruppe laut dem gfs.bern von 14 auf 23 Prozent.

Zucker in Erfrischungsgetränken

Ein Beispiel dafür liefert die Beobachtung der Zuckerdiskussion in Erfrischungsgetränken. Bereits von 2005 bis 2015 hat die Getränkebranche den Zuckeranteil in ihren bestehenden Produkten um 13 Prozent reduziert. Bis 2020 ist nochmals eine Reduktion von sieben Prozent Prozent geplant. Etwas mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten (53 Prozent) habe von diesen Bemühungen auf Basis einer gestützten Fragestellung schon gehört oder gelesen.

«Unbestritten, die 53 Prozent sind noch nicht zufriedenstellend», gibt sich Matthias Schneider, Vizepräsident der IG Erfrischungsgetränke, selbstkritisch. «Wir müssen unser Engagement und unsere Bemühungen in Sachen freiwilliger Zuckerreduktion noch mehr nach aussen tragen.» Nach wie vor gelte jedoch die Eigenverantwortung als zentraler Wert, wenn es um die Themen Ernährung und Bewegung geht. 

Erfrischungsgetränke: beliebter als man denkt

Ein paar spannende Fakten zum Konsum von Erfrischungsgetränken leitet das gfs.bern auch gegen Schluss des Berichts auf.

Demnach werden in der Schweiz verkauften Erfrischungs­getränke — auch diejeni­gen von inter­na­tionalen Marken — gross­mehrheitlich auch in der Schweiz pro­duziert. Der Pro-Kopf-Kon­sum von Erfrischungs­getränken beträgt in der Schweiz pro Jahr 68 Liter. Der Kon­sum von Erfrischungs­getränken macht aber mit drei Prozent nur einen kleinen Teil der täglichen Kalo­rien­zu­fuhr der Europäer aus. Wichtig jedoch: Die Tätigkeit der Erfrischungs­getränke­pro­duzen­ten und Min­er­al­wasser­abfüller schafft in der Schweiz direkt und indi­rekt rund 20 000 Arbeit­splätze.