Seit Jahren kämpfen Branchen immer härter um die jungen Nachwuchstalente. Die Lehrlingszahlen für die Milchberufe sind seit 2016 leicht gestiegen – damit liegen sie quer zu zahlreichen anderen handwerklichen Berufen, die trotz hoher Investitionen seit Jahren Rückgänge von 25 bis 40 Prozent verzeichnen. Jedes Jahr sind im Sommer jedoch in zahlreichen Berufen noch bis zu 20 Prozent der Lehrstellen unbesetzt.
Milchdrink mixen – ein Hit an der Berufsmesse
Seit 2017 machten rund 3,8 Mio. Milchpackungen von Emmi auf den Beruf Milchtechnologe aufmerksam. Aktuell wird der Auftritt durch die Molkerei Biedermann mit 260'000 Milchpackungen verstärkt. Auch die Züger Frischkäse AG macht Nachwuchswerbung: Hier werben Mozzarella und Cottage Cheese für den Beruf. Für 2019 sind weitere 9 Mio. Milchpackungen geplant, die von Emmi, der Migros-Molkerei ELSA und Züger Frischkäse auf den Markt gebracht werden.
Dass Jugendliche neugierig auf den Beruf Milchtechnologe sind, wenn sie über die Produkte angesprochen werden, zeigten auch die kürzlichen Aktionen in der Ostschweiz und in der Romandie. So haben an den Ostschweizer Berufsmessen Jugendliche 5500 Power Milchshakes mit unterschiedlichen Zutaten gemixt. In der Romandie war das Echo ähnlich. Bereits in den ersten zwei Stunden der Berufsmesse START in Fribourg wurden Anfang Februar 400 Joghurtdrinks gemixt. Ein 13-jähriger Jugendlicher, der dabei mitgemacht hat, sagte auf Anfrage: «Ich habe den Beruf vorher nicht gekannt, finde ihn nun aber sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, eine Schnupperlehre zu machen. Es ist faszinierend, was alles aus dem Rohstoff Milch produziert werden kann.»
