Weltweit werden pro Jahr 450 Millionen Tonnen Plastik produziert. Polyhydroxyalkanoate (PHA) ist eine verheissungsvolle Alternative zu umweltbelastendem herkömmlichem Plastik, schreiben Forscher der Technischen Universität (TU) Berlin.
Der Bioplastik kann im Wasser und Boden vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut werden und ist für die Gesundheit mit keinem Risiko verbunden. Als Ausgangsmaterial entschieden sich die Forscher auf Abfallfette. Das sind Fette, die unter anderem in der Landwirtschaft (Tierkadaver), in der Gastronomie oder bei der Weiterverarbeitung von Lebensmittelabfällen anfallen.
Knallgasbakterien
Die Forscher setzen Knallgas-Bakterien in eine Mineralsalzlösung und füttern die Lösung mit Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff und Kohlenstoff. Den Kohlenstoff geben sie in Form von Abfallfetten hinzu. Nach einer bestimmten Zeit wird den Bakterien den Stickstoff entzogen. Auf diesen Mangel reagieren sie, indem sie den nun überschüssigen Kohlenstoff im Abfallfett als Energiereserve in ihren Zellen anlegen und in PHA umwandeln.
«Würden wir nach einer gewissen Zeit Stickstoff wieder hinzugeben, würden die Bakterien erst einmal das intrazellulär gespeicherte PHA als Energiequelle nutzen. Das machen wir natürlich nicht, denn wir wollen das in den Zellen produzierte PHA ja gewinnen, also extrahieren wir es mit Lösungsmitteln, die teilweise nach dem Prozess wieder zurückgewonnen werden können», erklärt Forscher Sebastian Riedel. Die Forscher arbeiten an alternativen Aufarbeitungsmethoden, die den Prozess langfristig kostengünstiger und noch nachhaltiger machen sollen.