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Quecksilber im Fisch

Die Europäische Kommission hatte geplant, den zulässigen Quecksilber-Höchstwert bei Raubfischen von einem auf zwei Milligramm pro Kilogramm Fisch zu verdoppeln.
Pixabay.com/Hans

Die EU nimmt die geplante Lockerung für die Quecksilber-Grenzwerte für Fisch zurück.

Die Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz der EU hat Ende November angekündigt, die Pläne zu einer Lockerung für giftiges Quecksilber in Fisch nun doch nicht zu lockern. Das teilte die Verbraucherorganisation Foodwatch mit. Demnach hat Kampagnendirektor Matthias Wolfschmidt Brüssel aufgefordert, die Belastung insgesamt zu senken und einen Quecksilber-Höchstwert bei Raubfischen von einem auf zwei Kilogramm zu fordern.

Insbesondere die grossen Raubfische am Ende der Nahrungskette (wie Schwert- und Thunfische) sind von einem höheren Quecksilberanteil betroffen. Den Angaben zufolge dürfen heute 50 Prozent des Fangs nicht verkauft werden.

Foodwatch machte die geplante Lockerung öffentlich. Auch an scharfer Kritik fehlte es nicht. Fast 80'000 Verbraucher in Deutschland und in den Niederlanden unterzeichneten demnach eine Onlineprotestaktion.

«Die Quecksilber-Höchstwerte für einige Fischarten sind bereits deutlich höher als bei anderen Lebensmitteln – eine noch weitere Lockerung der Grenzwerte wäre absolut unverantwortlich gewesen, denn insbesondere Schwangere und kleine Kinder müssen viel konsequenter vor diesem Schwermetall geschützt werden», erklärte Matthias Wolfschmidt, internationaler Kampagnendirektor von Foodwatch.

Quecksilber ist ein für den Menschen hochgiftiges Schwermetall. Es wird etwa von Kohlekraftwerken in die Luft oder als Bestandteil von Agrochemikalien in Böden und Gewässer freigesetzt. Im Meer wird daraus das 100-fach giftigere Methyl-Quecksilber, welches von Fischen aufgenommen wird. Die Verschmutzung der Weltmeere mit dem Nervengift birgt ein gravierendes gesundheitliches Risiko, vor dem die deutsche Bundesregierung insbesondere Schwangere und (Klein-)Kinder warnt. Das Schwermetall kann zu Entwicklungsstörungen des Fötus führen und bei Erwachsenen für eine Reihe von Nervenstörungen verantwortlich sein.