Wie das Nachrichtenmagazin «10 vor 10» am Montagabend berichtete, setzen sich Interessensverbände der Detailhändler und Schweizer Konsumentenschützer am Dienstag an einen Runden Tisch, um über die Hochburg der Ampelsysteme zu debattieren. Hintergrund sind die sogenannten Ampelsysteme von Nahrungsmittelzulieferern. Ursprünglich wollte es das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) den grossen Nahrungsmittelkonzernen überlassen, wie diese über Nährstoffe in den Lebensmitteln informieren. Doch immer mehr internationale Lebensmittelkonzerne bringen Produkte mit sogenannten Nährwertampeln in den Handel.
Laut dem «Blick» will sich Coop bislang nicht zu den Ampelsystemen äussern. Der Detailhändler stellt sich hinter die IG Detailhandel, welcher auch Migros und Manor angehören. Diese stellen sich gegen ein grundsätziches Bewertungsschema. Auffällig ist, dass vor allem bei Coop immer mehr Produkte mit solchen Kennzeichnungen in die Regallayouts gelangen. Der Konsumentenschutz stellt sich schon länger hinter das System von Nutriscore. Gegenüber der Boulevardzeitung betonte das BLV, dass Nutriscore im Moment das einzige Näherwertsystem in der Schweiz sei, das die Kriterien erfülle.
In Deutschland schlägt der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. zurzeit ein neues System für Lebensmittelkennzeichnung vor, das auf Ampeln verzichtet. Jüngst entbrannte bei der Umsetzung des Nutriscore-Systems beim Tiefkühlhersteller Iglo ein Streit. So hat das Hamburger Landgericht letzten Dienstag geurteilt, dass beispielsweise Iglo seine Produkte vorläufig nicht mehr mit dem Nutri-Score in den Verkauf bringen darf, was auch bei Danone für Unverständnis sorgt.