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Wer kauft Bio?

Das Tierwohl ist der wichtigste Grund für die Konsumenten, mehr Bio zu konsumieren.
Screenshot/Coop at home

Der Biokonsum in der Schweiz nimmt zu und Schweizerinnen und Schweizer kaufen dem Tierwohl zuliebe mehr Biolebensmittel. Darüber Aufschluss gibt eine Umfrage vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau.

Die Schweiz ist gemäss einer aktuellen Konsumtrendstudie vom  Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) ein Spitzenreiter beim Einkauf von Biolebensmitteln. Rund 300 Franken pro Kopf und Jahr wurden demnach 2017 für Biolebensmittel ausgegeben.  Für die Studie befragten Expertinnen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL rund 500 Konsumentinnen und Konsumenten.

Wer kauft Bio?

In der Schweiz konsumieren demnach rund 80 Prozent der Bevölkerung zumindest gelegentlich Biolebensmittel, ein Viertel der Bevölkerung sogar sehr häufig. Der Anteil derer, die nie zu Bioprodukten greifen, ist mit 1,3 Prozent verschwindend klein. Die nicht repräsentative Umfrage ergab, dass Frauen einen tendenziell höheren Biokonsum als Männer haben. Zudem seien Biolebensmittel in städtischem Umfeld deutlich beliebter als bei Menschen auf dem Land.  

Biokonsum weiter auf Wachstumskurs

Gemäss dem «Biobarometer Schweiz 2018» sind die drei wichtigsten Gründe, Biolebensmittel zu kaufen die «artgerechte Tierhaltung», «weniger Pestizid- und Schadstoffrückstände» sowie der «reduzierte Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung», gefolgt von den Kaufmotiven «umwelt- und klimaschonende Produktion» und «gesunde Ernährung». Die «artgerechte Tierhaltung» ist im Vergleich zu einer früheren Studie im Jahr 2015 von Platz 6 auf Platz 1 vorgerückt und habe somit deutlich an Relevanz gewonnen.

Der wichtigste Grund, der die Menschen daran hindere, mehr Bio zu konsumieren, sei der Mehrpreis für Biolebensmittel. Zwar sind die Preisunterschiede zwischen Biolebensmitteln und anderen Lebensmitteln aus dem Premiumsegment, wie beispielsweise Nahrungsmittel der Linie Fine Food (Coop) oder Sélection (Migros) gering, doch im Vergleich zu günstigen konventionellen Produkten fallen sie deutlich ins Gewicht.  

Interessant: Ein Drittel der Studienteilnehmer geht davon aus, dass es sich bei dem Label IP Suisse (Integrierte Produktion) um ein Biolabel handelt. Die Verwechslungen gehen darauf zurück, dass beide Produktionssysteme mit natürlicher Produktion assoziiert werden.