Das grösste Elektroauto der Welt mit 58 t Leergewicht und 65 t Zuladung wurde auf den Namen «Lynx» – auf Deutsch Luchs – getauft. Er hat Ende April im Steinbruch der Ciment Vigier in Péry seine Arbeit aufgenommen. Der in den vorangegangenen 18 Monaten konzipierte Elektromuldenkipper ist ein Beispiel für erfolgreiche angewandte Forschung in der Schweiz. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit sorgt für gleich drei Weltrekorde: Der eDumper ist das grösste und stärkste batteriebetriebene Elektro-Radfahrzeug der Welt, er trägt die grösste je für ein Elektrofahrzeug hergestellte Batterie, die mit 4,5 t so viel wiegt wie zwei komplette Pkw, und noch nie hat einvergleichbares Fahrzeug eine derart grosse Menge an C02 einsparen können.
Transport von bis zu 300'000 Tonnen
Der eDumper wird über die nächsten zehn Jahre jährlich über 300'000 t Material transportieren und dabei nach vorläufigen Berechnungen bis zu 1300 t CO2 und 500'000 Liter Diesel einsparen. Der eDumper wird dabei Kalk- und Mergelgesteine aus einem höher gelegenen Abbaugebiet in eine tiefer gelegene Verarbeitungsanlage transportieren.
Wer bremst, gewinnt!
Der eDumper wird Kalk- und Mergelgesteine aus einem höher gelegenen Abbaugebiet in eine tiefer gelegene Verarbeitungsanlage transportieren. Bei der voll beladenen Talfahrt werden die Batterien mittels Rekuperation der Bremsenergie aufgeladen. Der so erzeugte Strom reicht nach vorläufigen Berechnungen für die unbeladene Rückfahrt bergauf ins Abbaugebiet weitgehend aus. Er wäre damit ein Null-Energie-Fahrzeug.
Keine «durchgehenden» Zellen
Damit die Brandsicherheit einer derart grossen Batteriezelle gewährleistet ist, untersuchten Empa-Forscher schliesslich das Verhalten der verwendeten Li-Ionen-Zellen im Falle eines Kurzschlusses oder einer mechanischen Beschädigung. Nie zuvor ist ein Landfahrzeug mit einem solch gewaltigen Akkupaket bestückt worden. Der eDumper ist nun so konstruiert, dass eine «durchgehende» Zelle keine Nachbarzellen in Mitleidenschaft ziehen kann.
Lesen Sie den Beitrag in vollständiger Länge in unserer Printausgabe der Technischen Rundschau Nr.11_2018.