Für 2019 erwartet die Schweizer MEM-Branche weiterhin gute Geschäfte, wenn auch – zumindest teilweise – mit einem eher abflachendem Verlauf. Die Technische Rundschau hat sich bei den wichtigsten Branchenvertretern umgehört.
Marcel Menet, Giesserei-Verband der Schweiz: Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem leichten Wachstum. Die zu erwartenden Produktionsauslastungen für 2019 gestalten sich bei vielen Mitgliedsunternehmen positiv. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der anhaltende Handelsstreit oder andere politische Einflüsse die im Herbst ausgewiesene leichte konjunkturelle Abkühlung verstärken werden.
Jürg Marti, Swissmechanic: Die letzten Zahlen, die uns vorliegen, betreffen das dritte Quartal 2018. Da sind die KMU der MEM-Branche durchaus zuversichtlich für die nächste Zukunft. 72 Prozent erwarten im Inland für das laufende Quartal einen unveränderten Geschäftsverlauf, zwölf Prozent gar einen besseren. Allerdings war mit 16 Prozent der Anteil jener, die mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung rechnen, schon längere Zeit nicht mehr so hoch. Die Zurückhaltung ist hier eher dem aktuell hohen Niveau denn einer erwarteten Trendwende bei der MEM-Konjunktur geschuldet.
Ivo Zimmermann, Swissmem: Aus Sicht Swissmem dürfte es im Verlauf des Jahre 2019 zu einer Abflachung der Geschäftsentwicklung kommen. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Erwartungen der Unternehmer der MEM-Branche. Gemäss der jüngsten Swissmem-Befragung geht rund die Hälfte der Betriebe in den kommenden zwölf Monaten von einem konstanten Auftragseingang aus dem Ausland aus. Jeder fünfte Unternehmer erwartet jedoch einen Rückgang der Bestellungen.
Roland Steinemann, swissT.net: Hier zeigt sich eine recht breite Spanne der Erwartungen. Genaueres zum Stimmungsbild wissen wir nach der Barometerbefragung im Januar. Erste Zeichen wie der Auftragseingang der MEM-Industrie oder die Konjunkturprognosen der wichtigsten Absatzländer liefern den «vorsichtig Optimistischen» gute Argumente. Und dass nach Jahren des Wachstums diese Dynamik etwas abflacht überrascht wenig, ja liegt eigentlich auf der Hand.
Pirmin Zehnder, tecnoswiss, Gruppe Metall: Die Wirtschaftsprognosen deuten zwar auf eine konjunkturelle Normalisierung hin, der Nachholbedarf zur Kapazitäts- und Produktivitätssteigerung bleibt aber aktuell ungebrochen. Daher sehen wir nach wie vor optimistisch ins 2019.