chevron_left
chevron_right

MEM-Industrie: Stagnation erwartet

Die Schweizer MEM-Branche war 2018 sehr gut unterwegs; aktuell trübt sich die Aussicht ein.
Swissmem

2018 war für die Schweizer MEM-Branche ein sehr gutes Jahr: Auftragseingang, Umsatz und Exporte nahmen teilweise zweistellig zu. Für 2019 erwartet der Branchenverband Swissmem allerdings eine Stagnation der Geschäftstätigkeiten.

Im vergangenen Jahr nahmen die Auftagseingänge der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie im Vergleich zu 2017 um 6,5 Prozent zu. Die Umsätze stiegen im Vergleichszeitraum gar um 11,4 Prozent. Wobei Grossfirmen wie KMU gleichermassen von höheren Aufträgen und Umsätzen profitieren. Mit diesen Aussagen eröffnete Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, die heutige Jahrespressekonferenz des Branchenverbandes. Der gute Geschäftsgang, so Brupbacher weiter, wirkte sich direkt auf die Auslastung der Betriebe aus, die aktuell mit durchschnittlich 91,3 Prozent deutlich über dem langjährigen Mittel von 86,4 Prozent liegt. Auch die Beschäftigungslage erhöhte sich aufgrund der positiven Konjunkturentwicklung in den ersten neun Monaten 2018 um 7800 Stellen auf 320.400 Mitarbeitende.

Einziger Wermutstropfen in der Aufzählung war die Entwicklung der Margen. Zwar sprechen rund 44 Prozent der Unternehmen von einer sehr guten Margenentwicklung für ihren Betrieb (im Vergleich 2017: 40 Prozent). Gleichzeitig erkennen 13 Prozent der Befragten eine negative Entwicklung und 24 Prozent beurteilen die eigene Umsatzrendite als unbefriedigend. In Summe kämpfen also mehr als ein Drittel der MEM-Betriebe mit einer zu niedrigen Marge, was sich wiederum negativ auf das zukünftige Investitionspotenzial dieser Unternehmen auswirken könnte.

Auch deshalb, weil laut Stefan Brupacher die Aussichten für 2019 eher verhalten sind: «Aufgrund der konjunkturellen Abkühlung in den wichtigsten Absatzmärkten fehlen derzeit die Wachstumsimpulse aus dem Ausland. Ohne diese ist bei einem Exportanteil von 80 Prozent ein weiteres Wachstum kaum möglich.» Swissmem erwartet deshalb für dieses Jahr eine Seitwärtsbewegung in der Geschäftsentwicklung.

Autor

Wolfgang Pittrich