Der Schweizer Wirtschaft geht es gut – doch wie lange noch, wenn man die Ergebnisse der zweiten KMU-Studie von A.T. Kearney und swiss export mit tradeshift unter Schweizer KMU mit jenen aus 2018 vergleicht. Die Unsicherheit um die künftigen Beziehungen zur Europäischen Union ist auf der Liste der Sorgen vom fünften Platz auf den ersten Platz gesprungen und gilt als grösstes Konjunkturrisiko für 2020. In punkto eigener Innovation, Standort Schweiz und Label «Swiss Made» bleiben die Unternehmen zwar selbstbewusst. Trotzdem sehen viele Nachholbedarf bei der eigenen Innovationskraft. «Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben sich die gefühlten Risiken verändert» sagt Markus Stricker, Partner und Managing Director von A.T. Kearney Schweiz. Für knapp 60 Prozent der befragten Schweizer KMU (eine Verdopplung im Vergleich zu 2018) beziehe sich die grösste Sorge derzeit auf die Abkühlung der Aussenhandelsbeziehungen zur EU, während es im vergangenen Jahr eher der Fachkräftemangel gewesen sei. Weitere Risikothemen seien zunehmender Protektionismus (42 Prozent) und aussenpolitische Entwicklungen (39 Prozent). Auch eine nachlassende Exportdynamik (33 Prozent 2019 gegenüber 17 Prozent in 2018) und die europäische Schuldenkrise (32 gegenüber nur zwölf Prozent in 2018) seien viel stärker in den Fokus gerückt. Claudia Moerker, Geschäftsleiterin von swiss export: «Im kommenden Jahr rechnen 66 Prozent mit höherem Umsatz». Das seien indes zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Rechneten 2018 noch 42 Prozent mit steigender Umsatzrendite, sind es 2019 nur noch 34 Prozent.