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Schweizer Bundesrat tagt zur Forschungs-Roadmap

Gabriel Aeppli, Leiter der Photonenforschung am PSI (links), und Christian Rüegg, Leiter des Forschungsbereichs Neutronen und Myonen am PSI (links).
PSI

Der Bundesrat begrüsst den Leitfaden zur Förderung wissenschaftlicher Infrastrukturen. Der Nutzen für die Industrie sei enorm.

Die Schweiz ist ein ausgezeichneter Forschungs- und Entwicklungsstandort. Erst kürzlich haben haben vier hochkarätig Forschende als Würdigung ihrer Arbeit zum tieferen Verständnis der Quanteneigenschaften von Materialien 14 Millionen Euro aus einem EU-Synergy Grant vom Europäischen Forschungsrat (ERC) erhalten. Das Team aus den drei Schweizern Gabriel Aeppli am PSI, Henrik Rønnow an der EPFL, Nicola Spaldin an der ETH Zürich, sowie Alexander Balatsky von der Universität Stockholm sind – unter anderem am Paul-Scherrer-Institut - neuen Quanteneffekten auf der Spur, die bisher nicht sichtbar gemacht werden konnten. Die nämlich könnten in Zukunft für die Datenverarbeitung oder Datenspeicherung von Nutzen sein und so das Rückgrat der Elektronik der Zukunft bilden. Andere, wie an der EMPA (wir berichteten) arbeiten an neuen Energiespeicher-Formen, die bisherige Lithium-Ionen-Speicher ablösen könnten, und somit die Abhängigkeit von asiatischen Batterie-Lieferanten verringern würden.

Als Forschungsinfrastrukturen gelten beispielsweise Teilchenbeschleuniger, Teleskope oder Messstationen, e-Infrastrukturen wie etwa Hochleistungsrechner oder digitale wissenschaftliche Informations- und Serviceinfrastrukturen, Datenbanken mit sehr grossen Datenmengen und komplexen Datenanalysen. Die Nachfrage nach solchen Infrastrukturen, heisst es, wachse und damit verbunden der mittel- und langfristige Finanzbedarf. Namentlich grosse Forschungsinfrastrukturen von nationaler oder internationaler Bedeutung wie das europäische Laboratorium für Teilchenphysik CERN seien mit hohem Koordinationsbedarf verbunden und verlangten umsichtige Planung. Die bisherige Roadmap aus 2015 wurde nun im Hinblick auf 2021 bis 2024 aktualisiert. Sie gibt einen Überblick über neu geplante Vorhaben. Zudem zeigt sie die Prioritäten der Schweizer Hochschulen und der Schweiz als Vertragspartner bei internationalen Projekten auf wie beispielsweise bei neuen Messinstrumenten im Bereich Astronomie.

Die Swiss Light Source (SLS) am Paul Scherrer Institut. Die Industrie profitiert in erheblichem Ausmass von den Forschungsarbeiten.