Mit Hans-Martin Schneeberger ist ein Schweizer zum Chef des Europäischen Dachverbands der Werkzeugmaschinenindustrie, Cecimo, gewählt worden. Cecimo ist ein Zusammenschluss von 15 nationalen Verbänden mit etwa 1500 Unternehmen. Seine Mitglieder, zu 80 Prozent KMU, decken 98 Prozent der Werkzeugmaschinenproduktion Europas und mehr als ein Drittel der Welt ab.
Die Industrie befinde sich an einem kritischen Punkt, sagte Schneeberger in einem Interview für seinen Schweizerischen Heimatverband Swissmem. Zum einen werde die Umstellung der Autoindustrie auf Elektromobilität das Auftragsvolumen entscheidend verringern. Zum anderen könnten die Unternehmen die digitalen Herausforderungen nicht allein stemmen. Es brauche gemeinsame Lösungen für Standards und Schnittstellen. Zudem müsse der gesetzliche Rahmen für einen digitalen europäischen Binnenmarkt geschaffen werden.
Schweizer Unternehmen profitierten von der europäischen Zusammenarbeit, erklärt Schneeberger. Verständlicherweise habe etwa Deutschland ganz andere Möglichkeiten und Kapazitäten für die Ausarbeitung technischer Lösungen. «Wir profitieren von diesen Vorarbeiten, weil wir bereits während deren Entstehung einbezogen werden. Ich schätze es sehr, dass wir auf Schweizer Seite technisch äusserst kompetente Leute haben, die sich fundiert in die Diskussion einbringen können.»
Er wünscht sich, dass «wir Schweizer dem europäischen Projekt eine konstruktive Haltung entgegenbringen». Denn «wenn es Europa gut geht, schlägt sich das auch als wirtschaftlicher Erfolg bei uns nieder».