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Was wir über Lisa gar nicht wissen wollten

Die Guerrilla-Aktion eines Unternehmens namens DataGuard soll Zeichen in europäischen Grossstädten setzen

DataGuard, ein Auftragnehmer für Datenschutzmassnahmen in Kleinen und Mittleren Unternehmen, macht dieser Tage mit einem Grossbild-LED-Monitor, der auf einem Lw montiert ist und an prominenten Orten in Grossstädten positioniert wird, auf die Notwendigkeit aufmerksam, sensible Daten sicherer zu machen.

Der IT-Spezialist bezeichnet die Initiative selbst als Guerrilla-Aktion. Am Brandenburger Tor parkt der Lw mit der Zurschaustellung demonstrativ personenbezogenen Daten über eine Frau namens «Lisa», die vor dem Lw steht. Während zunehmend Passanten stehen bleiben, erscheinen sukzessive sensible Informationen zu Lisa auf dem Bildschirm hinter ihr mit  «Lisa nimmt die Pille seit 2010.» «Lisa schuldet Kathrin 413,95 Euro.» «Lisas Kreditkartennummer: 4325 6748 3232 7688.» «Lisa war im Jahr 2016 exakt 185 Tage lang in psychologischer Behandlung.»

In München sowie in weiteren europäischen Städten wie Paris, London, Amsterdam, Salzburg bis hin nach Hamburg, Köln, Stuttgart und Leipzig soll die Aktion fortgesetzt werden. «Oft verläuft die Preisgabe der eigenen Daten sehr unterschwellig. Die Wenigsten vermuten in der Supermarktkasse eine Datenkrake», erklärt Kivanc Semen, Gründer und Geschäftsführer von DataGuard. „Der unkontrollierte Umgang mit personenbezogenen Daten birgt jedoch Risiken für jedermann. Dies können die Menschen in unseren Performances live erleben.»

Zudem launcht DataGuard zum Europäischen Datenschutztag eine kostenfreie App «DataDuell», die Verbrauchern das Thema auf spielerische Weise näherbringt. Semen: «Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist kein lästiges Hirngespinst der Europäischen Union. Wir sehen tagtäglich bei unseren Kunden, dass Unternehmen das Thema positiv besetzen und für sich nutzen können. Gleichzeitig stehen wir in der Verantwortung den Schutz von Betroffenen ernst zu nehmen und gründlich anzugehen.»