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Wegen 5G fällt kein Vogel tot vom Himmel

Kopfschmerzen und tote Vögel können auch andere Ursachen haben, als Handy-Wellen.
asut

Faktencheck zur Mobilfunktechnologie: Asut, führender Fachverband der Telekommunikationsbranche in der Schweiz, versucht Fehlinformationen und Falschmeldungen zum Thema 5G gegenzusteuern.

Vogelsterben, Militärwaffen oder globale Verschwörung. Die Hitparade der Falschmeldungen im Zusammenhang mit der fünften Mobilfunkgeneration 5G ist lang. Der Schweizerische Verband der Telekommunikation (asut) publiziert erstmals einen Faktencheck zu 5G für alle, die sich bei News auf Fakten und nicht auf Falschmeldungen abstützen wollen.

So sollen während eines 5G-Tests in Holland Hunderte Vögel aufgrund der hochfrequenten 5G-Strahlung gestorben sein. „Unsinn“, sagt der Verband. Es habe zur fraglichen Zeit keine 5G-Tests in Den Haag gegeben. 

Zwischen Oktober und November 2018 seien zwar tatsächlich Hunderte toter Stare im Huygenspark in Den Haag gefunden worden. Todesursache sei jedoch nicht die Funkstrahlung gewesen. Die Todesursache der Vögel wurde von Wageningen Bioveterinary Research (Lelystad), dem niederländischen Wildlife Health Center (Utrecht), der Erasmus University (Rotterdam) und der Universität Gent analysiert. Von 350 toten Vögeln wurden 20 einer genaueren Untersuchung unterzogen. Von Anfang an wurde eine Vergiftung vermutet, da alle Vögel leere Mägen hatten, was darauf hindeutet, dass sie sich erbrochen hatten und keine weitere Nahrung zu sich nehmen konnten. Es wurde bei diesen 20 Vögeln festgestellt, dass in deren Mägen sich nicht nur Reste von ungiftigen Eibenbeeren fanden, sondern auch Teile des Nadelbaumes selbst, die hochgiftig sind. Wahrscheinlich, so glauben jedenfalls die Biologen, wurden die Bäume zurechtgestutzt, wodurch die Vögel nicht nur die Beeren vom Boden, sondern auch giftige Teile des Baumes zu sich nahmen.

Noch eine Mär: 5G diene eher dem Militär als Waffe, als der Zivilgesellschaft von Nutzen zu sein. Asut weist darauf hin, dassEnergiewaffensysteme wie das «Active Denial System» den Frequenzbereich von 95 GHz bedienen und nichts mit 5G-Mobilfunk zu tun haben. Der fragliche Frequenzbereich werde in der Schweiz für Radioastronomie und Satellitennavigation genutzt. Gemäss Frequenzzuteilungsplan werde 5G wird in der Schweiz seit Ende März 2019, und zwar in den Frequenzbereichen von 700 MHz bis 3.8 GHz verwendet. Hier gebe es auch klare Grenzwerte. Es sei davon auszugehen, dass diese eine auf diesen Wellenlängen allenfalls bei ausserordentlich hohen Sendeleistungen und im direkten Umfeld mögliche Erwärmung des Körpers durch Antennenstrahlung ausschliessen.