Der Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) befasst sich in der Regel mit sämtlichen Cyberattacken, sowohl in der Schweiz als auch international. Wie der aktuelle Bericht zeigt, wird auch die Corona-Situation schamlos ausgenutzt, da bekanntlich Kriminelle ihre Angriffe regelmässig auf Grossereignisse anpassen.
Die Pallette der falschen Lockmeldungen ist vielfältig. Meist werden falsche Versprechungen als Vorwand genutzt, um die User zu einer Aktion zu bewegen, etwa Bestellmöglichkeiten von Masken wegen zu tiefer Lagerbestände oder auch falsche Mitteilungen zu Online-Bestellungen mit irgendwelchen Versprechungen, um den Anwendern eine Schadsoftware einzuschleusen.
Angriffe auf Industriekontrollsysteme
Demnach geraten auch industrielle Kontrollsysteme zunehmend ins Visier der Cyber-Ganoven. Jedoch standen diese Angriffe laut Melani nicht direkt im Zusammenhang mit Corona. Die Angreifer nutzen meist Ransomware, um Daten zu verschlüsseln und fordern ein Lösegeld zur Entschlüsselung.
Im ersten Halbjahr wurde nun erstmals eine Ransomware beobachtet, die eigens dazu konzipiert war, sämtliche Industriesteuerungsysteme ausser Gefecht zu setzen. Diese Art von Angriffen können sowohl für die Unternehmen als auch Bevölkerung einen verheerenden Schaden auslösen.
Seit Anfang dieses Jahres wurde zudem eine neue Nationale Anlaufstelle für Cybersicherheit geschaffen: das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) zentrale Anlaufstelle für Wirtschaft, Bevölkerung, Behörden und Bildungsinstitutionen, wenn es um Cyberthemen geht.
Im ersten Halbjahr 2020 wurden schon insgesamt 5'152 Meldungen registriert, wie es in der Mitteilung heisst. Mit über der Hälfte der Meldungen machten Betrugsversuche den grössten Anteil aus, davon betrafen alleine 825 Fälle E-Mails mit Vorschussbetrug.
Zum Halbjahresbericht (PDF) 2020 der Melani