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500 StreetScooter für Japan

DHL / StreestScooter

Grossauftrag aus Fernost: Der Logistikdienstleister Yamato will den Markt auf der «last mile» verstärkt mit Elektro-Fahrzeugen erschliessen.

Um mit dem starken Wachstum des E-Commerce Schritt zu halten, richtet der japanische Logistikdienstleister Yamato, Nummer eins im Land der aufgehenden Sonne, derzeit sein Serviceangebot und Zustellnetz neu aus. Geordert wurden 500 Elektrotransporter der DHL-Tochter StreetScooter. Die als Rechtslenker ausgelegten E-Fahrzeuge sollen noch in 2019 ausgeliefert und in Betrieb genommen werden. Yutaka Nagao, Representative Director, President und Executive Officer von Yamato Transport, erklärt: «Im Rahmen der nachhaltigen Neuausrichtung unserer Zustellungen auf der Letzten Meile bestand eine grosse Herausforderung für uns darin, neue Zustellfahrzeuge in Dienst zu nehmen.» 

StreetScooter-CEO Achim Kampker sieht «einmal mehr bestätigt, dass unser Konzept, massgeschneiderte und branchenspezifische Fahrzeuge zu bauen, aufgeht - und dies auch im internationalen Massstab.»

Bei den 500 bestellten Fahrzeugen handelt es sich um den StreetScooter Work Pure, also die Basisversion ohne Aufbau. Der Fahrzeugkoffer, der auch für Kühl- und Tiefkühlwaren geeignet ist, wird durch den japanischen Zulieferer Toprec auf die Transporter montiert. Wartungen und Reparaturen erfolgen durch die konzerneigene Firma Yamato Autoworks, die für die Zustellflotte des Konzerns zuständig ist, aber auch als Fuhrparkdienstleister für Dritte fungiert.

Yamato Transport hat 2018 rund 1,8 Milliarden Sendungen befördert. Mit dem »TA-Q-BIN»-Service von Yamato können Kunden Pakete und Waren (auch Kühl- und Tiefkühlwaren) sowie Sperrgut und Gepäck an nahezu jede Adresse in Japan versenden, auch an Hotels und Flughäfen. Neben der Letzte-Meile-Zustellung bietet der Yamato Konzern auch Logistikdienstleistungen für Grosskunden (BIZ-Logistics), Geräteinstallationen und Umzüge (Home Convenience) sowie IT-Lösungen (E-Business), Finanzdienstleistungen (Financial) und Kfz-Services (Autoworks). Yamato ist offizieller Logistik-Partner der Olympischen Spiele und der Paralympics in Tokio 2020.

Insgesamt fahren nach Firmenangaben derzeit rund 8000 Streetscooter sowie 3200 E-Bikes und E-Treikes von Streetscooter für die Deutsche Post. Aufgrund von zwei Zwischenfällen, bei denen offenbar aufgrund unsachgemässer Verschweissungen an den Batterien Brände entstanden, rief StreetScooter kürzlich 460 Fahrzeuge in die Werkstatt zurück. Es seien keine weiteren Mängel aufgetaucht, sagt Kampker, der bisherige Chef der Herstellerfirma Streetscooter, betonte: «Der Streetscooter ist und bleibt ein sicheres Elektrofahrzeug.» Neuer Chef von StreetScooter soll dieser Tage Jörg Sommer (52) werden, der vom US-amerikanischen Elektro-Nutzfahrzeughersteller Chanje kommt. Gemeinsam mit dem Stammwerk in Aachen verfügt StreetScooter über Produktionskapazitäten von bis zu 20.000 E-Fahrzeugen jährlich. Eine Work XL-Version wird gegenwärtig als Alternative zum Diesel bereits in Kooperation mit Ford produziert. In der Schweiz ist DHL Express seit 2015 elektrisch auch mit dem Kangoo Z.E. von Renault unterwegs.