chevron_left
chevron_right

Sonnenblume als Soja-Alternative

Sonnenblumenextrudate weisen einen sehr hohen pflanzlichen Proteingehalt auf. Auch für Allergiker ist die Alternative interessant.
Oleificio Sabo

Die Sonnenblume stellt eine spannende Alternative zur proteinhaltigen Soja-Ernährung dar. Claudia Hauber, Laborleiterin bei Oleificio Sabo erklärt uns, warum die Haltbarkeit der Texturate auf ähnlich hohem Niveau wie Soja-Texturat liegt.

Sonnenblumenmehl, eigentlich ein Nebenprodukt der Ölindustrie, kann als wertvolle Proteinquelle herhalten. Denn der direkte Verzehr von pflanzlichen Proteinen hat nicht zuletzt wegen Tierseuchen und der Nachfrage nach gesunder und veganer Nahrung zugenommen. Der Oleificio Sabo, einem Schweizer Traditionsunternehmen in der Herstellung pflanzlicher Öle, schien es deshalb notwendig, neue alternative Produkte für die Lebensmittelindustrie zu finden und zu entwickeln, die einen hohen Anteil an Proteinen bieten.  

Frau Hauber, warum eigentlich Sonnenblume und nicht andere Rohstoffe?

Grundsätzlich lassen sich alle Arten von Proteinen texturieren, solange sie in ausreichend konzentrierter Form vorliegen. Idealerweise soll der eingesetzte proteinhaltige Rohstoff einen geringen Fett- sowie Faseranteil aufweisen. Die Sonnenblume ist auf Grund ihres nicht-allergenen Potenzials, eine sehr interessante Alternative zu Texturaten auf Basis Soja oder auch Lupinen. Andere Rohstoffe, wie zum Beispiel der Kürbis, sind jedoch nicht ausgeschlossen und stehen ebenfalls im Fokus unserer künftigen Produktentwicklung. Der Startschuss des Projektes «Sonnenblumentexturat» fiel im Jahr 2017 und wir stehen aktuell kurz vor der Markteinführung.

Ist die «Stabilitätsstudie» schon durch? Wie verhält es sich mit der Haltbarkeit?

Nach diversen Produktionstests liegen uns bereits einige Daten zur Stabilität vor, welche aber noch bestätigt werden müssen. Ziel ist eine ähnliche Haltbarkeit wie für unsere Sojatexturate zu erreichen, d.h. 12 bis 18 Monate.

Welche Hindernisse stehen noch im Weg?

Die Entwicklung von Texturaten auf Basis neuer Rohstoffe, ist immer eine Herausforderung, da sich jeder Rohstoff im Prozess anders verhält. Bei den Produktionstests ist Fingerspitzengefühl und Know-how gefragt.

Hinsichtlich konkreter Produkte und zu beliefernden Channels: Gibt es da schon eine Langzeitstrategie?

Zielmärkte für die Sonnenblumentexturat-Produkte sind, wie auch bei den Sojatexturaten, vom Konsumenten über Gastronomie bis hin zur Industrie. Überwiegend sehen wir den Markt in der Weiterverarbeitung der Industrie hin zu Convenience-Produkten.

Darf man ein wenig mehr erfahren über das «innovative» Extrusionsverfahren?

Zur Produktion unserer Texturate arbeiten wir mit einem Hochleistungsextruder, welcher äusserst flexibel einsetzbar ist. Details zum Verfahren, wie auch Prozessparameter, unterliegen der Vertraulichkeit.